Erfindung | Ort | Information |
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BARNIM |
Spritzkuchen | Eberswalde | Der Berliner Konditor Gustav Louis Zietemann ließ sich als Konditor in Eberswalde nieder. Am 1. April 1832 eröffnete er dort seine Konditorei und bot dort Eberswalder Spritzkuchen an. Ab 1842 lieferte er seine Spritzkuchen an den Bahnhof, wo seit dem 1. August die neue Bahnlinie Berlin–Stettin verkehrte. Zum Gedenken an den Erfinder stellte man eine Bronzestatue im Eberswalder Bahnhof auf. |
Lötlampe | Eberswalde | August von Marquardt erfand im Jahr 1797 in Eberswalde die Lötlampe – eine selbst blasende Lötlampe, die Goldschmieden und Glasbläsern die Arbeit erleichterte. Zuvor mussten diese mit der eigenen Luft aus dem Mund die Lampe anfeuern, wobei den Arbeitern schnell die Puste ausging. |
Gleisbaumaschine | Eberswalde | 1956 erfanden Anton Ritter und Hermann Brandes aus Eberswalde eine "Gleisbaumaschine zum Verlegen und Aufnehmen von Gleisjochen", die für VEB Kranbau Eberswalde patentiert wurde. |
Endlos-Dachpappe | Eberswalde | 1839 gelang es der Firma Büsscher & Hoffmann, die Dachpappe - statt wie bisher in einzelnen Bogen - in endlosen Rollen herzustellen. |
Hafenkräne | Eberswalde | In Eberswalde wurden qualitativ hochwertige Hafenkräne konstruiert. |
Hufnagelschmiedemaschine | Eberswalde | In Eberswalde befand sich das Werk zur einzigartigen industriellen Fertigung von Hufnägeln. Auf dem europäischen Festland war dies die erste Fabrik zur maschinellen Produktion. Grundlage des Erfolgs war die 1868 entwickelte Hufnagelschmiedemaschine. Bis dahin wurde jeder einzelne Hufeisennagel mit der Hand geschmiedet. |
Diebstahlsicherung für Personenkraftwagen und Nutzkraftwagen | Finow | 1993 erfand Wolfgang Becker aus Finow eine „Diebstahlsicherung für Personenkraftwagen und Nutzkraftwagen“. Er hat sich eine Rücklehne für den Fahrersitz ausgedacht, die nach vorne klappt und mit einer Mechanik festgestellt wird. Ein Schloss verhindert, dass sie wieder zurückgestellt wird. Wer gewaltsam an ihr reißt, löst einen Alarm aus. |
ELBE-ELSTER |
Ergonomischer Schreibtisch | Bad Liebenwerda | Herrmann Robert Reiss, deutscher Erfinder und Firmengründer, vertrieb u. a. Haushalt- und Kolonialwaren. Innovationen, wie der erste Steh-Sitz-Schreibtisch, in Deutschland brachten seinem Unternehmen weiteres Wachstum. |
HAVELLAND |
Vielschleifmaschine | Rathenow | 1801 gründete Johann Heinrich August Duncker zusammen mit dem Garnisonspfarrer Samuel Christoph Wagener in Rathenow die Königlich privilegierte Optische Industrie-Anstalt. Am gleichen Tag ließ er auch seine Vielschleifmaschine patentieren. Diese Erfindung erleichterte die Herstellung der benötigten Linsen erheblich. |
Dunckersches Hörrohr | Rathenow | Als Johann Heinrich August Duncker schwerhörig wurde, konstruierte er ein Hörrohr und ließ es patentieren. An einem Ende befand sich eine biegsame Spitze, am anderen Ende ein Trichter. Ein bekannter Benutzer des Hörrohres war Staatskanzler Fürst von Hardenberg. |
Anker-Steinbaukasten | Stölln | Karl Wilhelm Otto Lilienthal erfand gemeinsam mit seinem Bruder Gustav ein Baukastensystem für Kinder. Die Steine wurden aus Sand, Schlämmkreide und Leinöl gepresst und gebacken. Leider gelang es nicht, die Erfndung erfolgreich zu vermarkten, so daß sie diese an Friedrich Adolf Richter verkauften. Dieser machte den Baukasten, der heute noch hergestellt wird, weltberühmt. |
DAHME-SPREEWALD |
Malimo | Bestensee | Heinrich Mauersberger entwickelte in der DDR das Nähwirkverfahren Malimo, das bis heute in der Raumfahrt genutzt wird. Malimo steht zwar für „Mauersberger, Limbach-Oberfrohna“. Die Gemeinde Bestensee verlieh ihm, der seit 1967 dort wohnte, 2009 die erste Ehrenbürgerschaft der Gemeinde. |
ODER-SPREE |
Papierschlangen und Konfetti | Grünheide | Paul Demuth, gebürtig in Grünheide, gilt als Erfinder des Konfettis, der Papierschlagen und anderer Scherzartikel. |
OBERHAVEL |
Anilin | Oranienburg | Friedlieb Ferdinand Runge, deutscher Chemiker, entdeckte bei der Untersuchung des Teers 1833 das Phenol und Anilin. |
OSTPRIGNITZ-RUPPIN |
Heftpflaster | Neuruppin | In Zusammenarbeit mit dem Dermatologen Paul Gerson Unna begründete der Apotheker Paul Carl Beiersdorf die Pflaster-Produktion und erhielt für die Guttaperchapflastermulle 1882 sein erstes Patent. Das Datum der Patenterteilung gilt heute als Gründungsdatum der Beiersdorf AG. |
POTSDAM |
Rubinglas | Potsdam | Unter Kunckels Leitung begann 1679 in Potsdam der Betrieb einer Kristallhütte. Erfolgsprodukt waren farbige Glasperlen. Kunckel gelang es, die Anfertigung von Rubinglas für eine gewerbliche Herstellung weiterzuentwickeln. Das gewonnene Rubinglas wurde als Luxuxartikel gehandelt. |
Drei-Farben-Fotografie | Potsdam | Adolf Christian Heinrich Emil Miethe war ein deutscher Fotochemiker und Physiker. 1887 erfand er gemeinsam mit Johannes Gaedicke das Magnesiumblitzlicht. Sein wohl bedeutendster Erfolg war aber die Erfindung der Drei-Farben-Fotografie, mit der es möglich war, Farbfotografien zu erstellen. |
Ohropax | Potsdam | Maximilian Negwer - Apotheker, Drogist und Fabrikbesitzer - erfand die das Ohropax. Inspiriert von Homers Erzählung über die Irrfahrten des Odysseus, dem Schutz Odysseus vor dem tödlichen Gesang der Sirenen, experementierte er an einem Gehörschutz. Erste Versuch mit Bienenwachs oder Schaftalg schlugen fehl, da das Wachs zu Hautreizungen führte, der Talg ranzig wurde. Eine Mischung aus Vaseline und Parafin, in der Baumwollwatte getränkt wurde, brachte Erfolg. Die Erfindung kam 1908 auf den Markt. |
POTSDAM-MITTELMARK |
Tempo-Erbsen | Bergholz-Rehbrücke | Peter Kretschmer, ein junger Forscher, promovierter Chemielaborant und Verfahrenstechniker aus Rehbrücke, brachte vor mehr als 50 Jahren den Genuss in den Alltag der Menschen. Er entwickelte ein Verfahren für die industrielle Vorbehandlung von Hülsenfrüchten, die das lange Einweichen von Erbsen, Bohnen und Linsen unnötig machte und erfand somit die Tempo-Produkte. |
Blindenschreibmaschine | Bergholz-Rehbrücke | Oskar Picht arbeitete als Lehrer und Blindenlehrer. 1899 entwickelte Picht die erste brauchbare deutsche Punktschrift-Bogenmaschine. |
Spankorb | Werder (Havel) | Der in Werder (Havel) erfundene Spankorb löste die Tiene ab 1910 als Transportbehältnis ab. Spankörbe gab es in unterschiedlichen Größen und Formen je nach Obstsorte, um eine Quetschung der Früchte zu vermeiden. |
PRIGNITZ |
Perleberger Glanzwichse | Perleberg | Die älteste Schuhwichse der Welt wurde in Perleberg von Carl Ludwig Beutel erfunden. Die echte Perleberger Glanzwichse wurde im Jahre 1879 auf der Weltausstellung in Sidney mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. |
SPREE-NEIßE |
Filzhut aus Schafwolle | Forst (Lausitz) | Der aus Forst stammende Hutmacher Carl Gottlob Wilke fertigte seine Filzhüte zuerst auf herkömmliche Weise aus Hasenhaar. Später gelang ihm die Entwicklung eines Verfahrens zur Produktion wetterdichter Filzhüte aus preiswerterer Schafwolle. Er bedampfte die Rohlinge mit Wasser, wordurch sie formstabiler wurden. |
TELTOW-FLÄMING |
Thermoskanne | Glashütte | Reinhold Burger, Sohn eines Glasfabrik-Arbeiters in Glashütte, erlernte in Berlin den Beruf des Glasmachers. Später entwickelte er die doppelwandigen Vakuum-Glasgefäße von Dewar und Weinhold weiter und machte daraus einen nützlichen Gebrauchsgegenstand für den Alltag. Er gilt als Erfinder der Thermoskanne. |
Pappteller | Luckenwalde | In Luckenwalde zerbrach sich einst der Buchbinder Hermann Henschel den Kopf darüber, wie man Fisch oder Fleisch hygienisch verpacken könnte. Hermann Henschel war 23 Jahre alt, als er 1867 den Pappteller erfand, der an keiner Würstchenbude mehr wegzudenken ist. |
UCKERMARK |
Reißwecke | Lychen | Die Reißzwecke soll vom Uhrmacher Johann Kirsten um 1902/03 in Lychen erfunden worden sein. Seine Erfindung verkaufte er an den Kaufmann Otto Lindstedt. 1904 wurde sie mit der Bezeichnung "Heftzwecke" zum Patent angemeldet. Das Patent machte die Lindstedts zu Millionären, wohingegen der Uhrmacher an den Gewinnen nicht beteiligt wurde. |