Friedrich Ludwig Persius
∗ 15.02.1803 in Potsdam
† 12.07.1845 in Potsdam
preußischer Architekt und Schüler von Karl Friedrich Schinkel
Wirkungs- und Erinnungsstätten in Brandenburg
Bezugsort | Foto | Information |
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Nauener Vorstadt Belvedere | Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist ein zum Ensemble Potsdamer Schlösser und Gärten gehörendes Schloss nördlich des Neuen Gartens. Es wurde wegen der schönen Aussicht unter Friedrich Wilhelm IV. errichtet und ist nur ein Teil eines ursprünglich wesentlich umfangreicheren Bauvorhabens. Die Doppelturmanlage nach Vorbildern der italienischen Renaissance erlebte zwei Bauphasen, deren erste von 1847 bis 1852 war und deren zweite nach längerer Unterbrechung von 1860 bis 1863 folgte. Nach Entwurfszeichnungen des Königs erhielten die Architekten Friedrich Ludwig Persius, Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse den Auftrag zur Bauausführung. Die Planung der Außenanlagen übernahm der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné. | |
Babelsberg Park Babelsberg, Maschinenhaus | Das Dampfmaschinenhaus in Potsdam-Babelsberg wurde in den Jahren von 1843 bis 1845 von Rudolf Gottgetreu nach Plänen von Friedrich Ludwig Persius für die Bewässerungsanlagen des Schlossparks Babelsberg erbaut. Es ist ein zweigeschossiger, neugotischer Backsteinbau im Burgstil mit zinnbekröntem Turm. | |
Babelsberg Schloss Babelsberg | Schloss Babelsberg wurde 1833 an der Havel als Sommersitz für den späteren Kaiser Wilhelm I. (Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen) in neogotischen Stil nach Plänen Karl Friedrich Schinkels errichtet. Durch Friedrich Ludwig Persius und Johann Heinrich Strack wurde Schinkels Konzept bei späteren Erweiterungen ergänzt. Den großflächigen englischen Landschaftsgarten gestalteten Peter Joseph Lenné und Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau. | |
Babelsberg Park Babelsberg, Kleines Schloss | Das Kleine Schloss war ursprünglich ein einfaches Gartenhaus am Havelufer. Es wurde 1833/1834 nach Entwürfen von Friedrich Ludwig Persius umgebaut. Eine zweite Umgestaltung erfolgte 1841/1842 ebenfalls unter seiner Leitung. Das weiße Gebäude diente Friedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich III., als Wohnsitz. Anschließend wohnten hier Hofdamen und Gäste. Später geriet das Haus lange Zeit in Vergessenheit. Von 1934 bis 1945 wohnte hier der Potsdamer Komponist und Dirigent Hans Chemin-Petit. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus Erholungsheim der DEFA. Seit 1950 wird das Kleine Schloss gastronomisch genutzt. | |
Brandenburger Vorstadt Schloss Charlottenhof | Schloss Charlottenhof war der Sommersitz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Der Kronprinz beauftragte den Architekten Karl Friedrich Schinkel mit dem Umbau eines bereits vorhandenen Gutshauses. Friedrich Ludwig Persius assistierte Schinkel unter anderem beim Bau von Schloss Charlottenhof und den Römischen Bädern im Park Sanssouci in Potsdam. | |
Bornstedt Kirche | Die Kirche in Bornstedt hat einen freistehenden, 34 Meter hohen Campanile. Der vorgelagerte Säulengang entstand 1842/43 im italienischen Architekturstil nach Entwürfen von Friedrich Ludwig Persius. Bereits vor 1795 existierte die „Erste Bornstedter Kirche“. Im Jahre 1805 wurde die „Zweite Bornstedter Kirche“ erbaut. Friedrich August Stüler wurde mit dem weiteren Entwurf und der Ausführung 1854/55 beauftragt. 1881/82 erhielt die Bornstedter Kirche durch die Umbauten von Reinhold Persius ihre heute noch erhaltene Fassung. | |
Sacrow Heilandskirche Sacrow | Die Heilandskirche in Sacrow wurde nach Skizzen des Königs von seinem Architekten Friedrich Ludwig Persius gebaut. | |
Potsdam St. Nikolaikirche | Die Potsdamer Kirche St. Nikolai auf dem Markt steht unter Denkmalschutz. Sie entstand nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1830 bis 1837. Die weit über die Stadt ragende Kuppel des Gebäudes wurde in der Zeit von 1843 bis 1850 errichtet. Die Bauleitung übernahmen Friedrich Ludwig Persius und ab 1845 Friedrich August Stüler. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, und nach langen Jahren des Wiederaufbaus konnte sie 1981 erneut geweiht werden. Seit dieser Zeit ist sie täglich für Besucher geöffnet. In der Kirche finden neben den Gottesdiensten auch Konzertveranstaltungen statt. | |
Brandenburger Vorstadt Schloss Sanssouci | Schloss Sanssouci befindet sich im Park Sanssouci und ist eines der bekanntesten Hohenzollernschlösser in Potsdam. Nach seinen eigenen Skizzen ließ der preußische König Friedrich II. in der Zeit von 1745 bis 1747 ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko errichten. Mit der Planung beauftragte er den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Unter Friedrich Wilhelm IV. wurde das Schloss 1841/42 durch Umbau erweitert. Friedrich Ludwig Persius fertigte nach Skizzen des Königs die Entwurfszeichnungen an. Das Schloss steht seit 1990 als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO. | |
Potsdam Marmor-Obelisk am Alten Markt | Der beinahe 20 Meter hohe Obelisk auf dem Alten Markt wurde 1753 bis 1755 nach einem Entwurf von Knobelsdorff erbaut. Ursprünglich trugen die Medaillons an den vier Seiten die Bildnisse des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und der Könige Friedrich I., Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. Nach der Restaurierung zeigen die Medaillons nun die Konterfeis von berühmten Potsdamer Baumeistern: Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Carl Philipp Christian von Gontard, Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Ludwig Persius. | |
Dahlen Gut Dahlen | Das ehemalige Rittergut Dahlen war seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der von Schierstedts. Friedrich Ludwig Persius wurde von der Familie mit dem Umbau des Hauses beauftragt. Zu DDR-Zeiten befand sich hier ein Pflegeheim. Heute wird hier ein Altenpflegeheim des Arbeiter-Samariter-Bundes betrieben. Zum Haus gehört ein Landschaftspark. | |
Bornstedt Schloss Lindstedt | Das frühere barocke Gutshaus - heute Schloss Lindstedt - wurde von 1858 bus 1860 nach Skizzen von Friedrich Wilhelm IV. und Plänen von Friedrich Ludwig Persius, Ludwig Ferdinand Hesse, Friedrich August Stüler und Ferdinand von Arnim umgebaut. Der Garten wurde von Peter Joseph Lenné entworfen. | |
Templiner Vorstadt Persius-Speicher | Der Persius-Speicher entstand von 1843 bis 1845 aus einem Vorgängerbau und wurde von Friedrich Ludwig Persius, Ferdinand Fleischinger und Friedrich Wilhelm Boelcke entworfen. | |
Potsdam West Speicherkomplex in der Zeppelinstraße | Der Speicherkomplex in der Zeppelinstraße wurde von 1841 bis 1843 nach Entwürfen von Friedrich Ludwig Persius errichtet. | |
Jägervorstadt Römische Bank | Die Römische Bank am Fuße des Ruinenberges entwarf Friedrich Ludwig Persius im Jahre 1842. Die seitlichen Bankwangen stellen Greifenfüße dar. Als antikes Vorbild diente die bei Ausgrabungen bekannt gewordene Grabbank der römischen Priesterin Mammia an der Via dei Sepolcri in Pompeji. 1982 gelangte die Bank vorübergehend in das Hippodrom am Schloss Charlottenhof. Sie kam 1998 nach der Restaurierung an ihren alten Standort zurück. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick zum Krongut Bornstedt. | |
Sacrow Schloss Sacrow | Schloss Sacrow wurde 1773 vom schwedischen Generalleutnant Johann Ludwig von Hordt erbaut. Im Jahr 1816 erwarb der Berliner Bankier Magnus das Gut, das die Familie als Sommersitz nutzte. Zu den Gästen gehörten damals auch Angehörige der Familie Moses Mendelssohn. Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte hier wahrscheinlich Teile seines Streichquartetts in a-moll (Opus 13). Auf dem Gutsgelände wurde eine Produktionsstätte für Bleizucker und Bleiweiß eingerichtet, die etwa zwanzig Jahre bestand und zu einer starken Verunreinigung des Erdreiches führte. 1840 kaufte Friedrich Wilhelm IV. Gut und Herrenhaus. Gleichzeitig gab er den Befehl zum Bau der Heilandskirche durch seinen Architekten Friedrich Ludwig Persius, der auch das Herrenhaus erweiterte. Hinter dem Gewächshaus entstand ein großes Speichergebäude. Peter Joseph Lenné legte im Auftrag des Königs den Park an. Seit dieser Zeit wird das Herrenhaus in Sacrow als Schloss bezeichnet, obwohl der König selbst nie darin gewohnt hat. 1945 wurde das Schloss Volkseigentum und wurde als Kinderheim und Erholungsheim für Verfolgte des Naziregimes genutzt. Später zogen die Nationale Volksarmee und ab 1973 die Zollbehörden der DDR im Schloss ein. 1993 ging das Schloss in die Verwaltung der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ über. Es wurde begonnen, den Park nach den originalen Plänen Lennés wiederherzustellen und das Gebäude als Museum einzurichten. |